Warum das Weiterleiten einer Mail-Domain problematisch sein kann

Das Weiterleiten einer kompletten Maildomain von einem Provider zu einem anderen kann problematisch sein, insbesondere aufgrund von DMARC-Policies, die von vielen E-Mail-Providern implementiert werden. Die Hauptprobleme sind:

1. Verlust der Authentifizierungsmechanismen (SPF & DKIM)

  • SPF (Sender Policy Framework): SPF legt fest, welche Server berechtigt sind, E-Mails für eine bestimmte Domain zu senden. Wenn ein Mailserver die E-Mail weiterleitet, wird die ursprüngliche Absenderadresse beibehalten, aber die IP-Adresse des weiterleitenden Servers passt nicht mehr zu den in SPF definierten erlaubten Servern. Dies führt zu einem SPF-Fail.
  • DKIM (DomainKeys Identified Mail): DKIM basiert auf einer digitalen Signatur im Header der E-Mail. Beim Weiterleiten könnte die Mail verändert werden (z. B. durch eine Umstellung der Header), wodurch die DKIM-Signatur ungültig wird.

2. DMARC-Policy erzwingt Authentifizierungsregeln

  • DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting, and Conformance) kombiniert SPF und DKIM, um festzulegen, wie E-Mails authentifiziert werden müssen. Es gibt drei mögliche Policies:
  • p=none: Keine spezielle Maßnahme, nur Reporting.
  • p=quarantine: Verdächtige E-Mails werden in den Spam-Ordner verschoben.
  • p=reject: E-Mails, die SPF oder DKIM nicht bestehen, werden abgelehnt.
  • Wenn eine weitergeleitete E-Mail nicht mehr die SPF- oder DKIM-Prüfung besteht und die DMARC-Policy auf “reject” gesetzt ist, lehnt der empfangende Mailserver die E-Mail ab.

3. Greylisting, Blacklisting & Spam-Probleme

  • Einige Mailserver erkennen weitergeleitete E-Mails als verdächtig und setzen sie auf eine Greylist.
  • Weiterleitung kann zu höheren Spam-Raten führen, da viele Spamfilter stark auf SPF und DKIM angewiesen sind.

Alternativen zur vollständigen Mail-Domain-Weiterleitung

  1. Mailserver-Migration mit MX-Records: Statt Weiterleitung sollte die Maildomain direkt auf den neuen Provider umgestellt werden, indem die MX-Records geändert werden.
  2. Catch-All-Vermeidung: Falls Weiterleitung erforderlich ist, sollte sie nicht für die gesamte Domain erfolgen, sondern gezielt für einzelne Adressen.
  3. Verwendung eines Mail-Gateways: Ein vorgeschalteter Server kann E-Mails empfangen, authentifizieren und dann mit neuen SPF- und DKIM-Signaturen weiterleiten.

Fazit: Eine vollständige Weiterleitung kann dazu führen, dass legitime E-Mails abgelehnt werden. Eine saubere Migration oder ein Mail-Gateway sind oft bessere Lösungen.